Umgestaltung Jakobikirchplatz, Rostock 2003

Auftraggeber: Hansestadt Rostock, RGS - Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung

Architekt/Verfasser: Schill29Architekten, Niclas Dünnebacke, Stralsund in Zusammenarbeit mit WASTRA-PLAN Ingenieurgesellschaft, Rostock

Landschaftarchitekt: Henschel&Webersinke, Rostock

Tragwerksplanung: Ingenieurbüro J.Müller, Bergen

pers. Leistung: Ausführungsplanung, teils Bauleitung

 

Der Jakobikirchplatz liegt im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des Universitätsplatzes. Hier stand bis zum Ende der 40er Jahre die Jakobikirche, ein wichtiges Werk der norddeutschen Spätgotik. Der Platz war jahrzehntelang verkommen. Jetzt soll er seine ursprüngliche Würde zurückbekommen und gleichzeitig zu einem modernen städtischen Garten werden. Die südliche Hälfte folgt der natürlichen Geländehöhe. Dadurch werden historische Schichten offen gelegt und gezeigt. Stahlkanten zeichnen Teile des Grundrisses der Kirche nach. Diagonal über den Platz verläuft eine geschwungene Betonkante als Grenze zwischen Alt und Neu. Die nördliche Platzhälfte liegt auf Höhe des alten Kirchfussbodens und zeigt deren wichtigste Orte, wie Altar und Taufbecken und Chorgestühl, in abstrakter Form.

Der Abschluss an der natürlichen Raumkante und ehemaligen Nordwand der Jakobikirche wird von Kolonnaden gebildet, die etwa so hoch und schmal sind wie das nördliche Seitenschiff der Jakobikirche. Sie sind als Gesamtkunstwerk angelegt, dessen Regelwerk sich baulich, als Polychromie und später auch akustisch manifestiert. Vom östliche Ende aus hat man den Blick über die Lange Strasse bis zum gegenüber liegenden Ufer der Warnow. Mauern und hohe Zäune umgeben den Platz, machen ihn zum umfriedeten Garten in der Stadt. So kann er dem Rückzug aus dem Getriebe der Stadt dienen, zum Aufenthalt einladen und Erinnerungsort werden.