Auftraggeber: St. Benno Verlag

Architekt/Verfasser: Architekturbüro Uwe Stappenbeck, Leipzig

pers. Leistung: LPH 1-9, Schwerpunkt Entwurf- und Ausführungsplanung

Im 2. BA haben wir das alte Stammhaus des Verlages aus dem Jahr 1997 saniert und umgeformt. Statt dem außen liegenden Stahlbetonskelett und der dominanten Wandscheiben ohne Funktion, die komplett abgebrochen wurden, ähnelt der Eingang jetz eher einer Säulenhalle.

Die Stahlstützen sind außen durch Lisenen aufgedoppelt, um diesen Eindruck zu verstärken. In der Decke läuft das Raster weiter und es entsteht eine Kassettendecke in der Leuchtkästen, die Struktur noch hervorheben. Dominant durch seine die beiden Flügelbauten überragende Höhe und seine verglasten nach außen strahlenden und reflektierenden Seiten repräsentiert der Eingang das neue Zentrum, fügt sich in das Ensemble ein und gibt dem alten Stammhaus ein ganz neues Gesicht.

In der Eingangshalle erinnert eine Platform aus Stahl konstruktiv an den Schiffbau. Die halb gewendelte, barock anmutende Treppe dreht sich im Halbkreis nach oben. Mit viel Überredungskunst haben wir die Statiker überzeugt, die Geländerwange auf der Innenseite tragend auszuführen, sodaß die Platform ohne Stützen auskommt. Ebenso konnten wir die normalerweise geforderte F30 Beschichtung der Stahlstützen abwenden, indem wir eine individuelle Temperaturzeitkurve für verschiedene Naturbrandszenarien berechnen und das Tragwerk für den Brandfall bemessen ließen.

Die Grundstruktur und Ansicht der Flügelbauten blieb erhalten, die Büro orientieren sich zum Garten. In der Fassade wurden lediglich die Fenster ausgetauscht, auch das WDVS sollte erhalten bleiben. Im Innern wurden störende Querwände abgebrochen und der Ausbau in Material und Stil dem bereits gesetzten Stil angepaßt. Durch die verglaste Stahlbrücke im 1. OG verbindet die Gebäude nicht nur der Stil sondern ein in der Achse des Neubaus liegender Gang.